Mein Werk – Inhalt
Mein Ziel ist die Überwindung primitiver, weil repetitiv figurativer Malerei.
Die drei zentralen Säulen der Bildkomposition sucht der Betrachter in meinen Arbeiten vergeblich. Ich benutze weder Licht noch Perspektive noch Unschärfe, um das Auge zu lenken.
Ich glaube, dass dies willkommene Mittel sind, um dem Verstand das Gefühl der erlebten Authentizität eines wiedergegebenen Moments zu suggerieren. Mein Moment entsteht jedoch im Dialog zwischen Werk und Betrachter. Er ist real und braucht daher keine Tricks, um dem Verstand Realität vorzugaukeln.
Mit meiner Arbeit vermittle ich dem Betrachter nicht mein Erleben, sondern liefere ihm den Schlüssel zu seinem eigenen Unbewussten, denn die Arbeiten entspringen meinem eigenen Unbewussten.
Meine Arbeit handelt von unserer Erinnerung. Unsere Identität ist die Summe unserer Erinnerungen, und die Erinnerungen, die wir schaffen, hängen von unserer Beziehung zu unseren Erinnerungen ab. Meine gestische Malerei ist ein Formenkanon, der seinen Ursprung vor allem in meinem Unterbewusstsein hat. So zeigen meine Bilder nicht, was ich zeigen will, sondern was mein Ich ausdrücken muss. Der Betrachter wiederum sieht meine Malerei mit den Erwartungen seiner Erfahrungsebene. Er füllt die Form mit seinem Wissen.
Die Vitalität meiner Bilder liegt in der Erinnerung des Betrachters.
Nun ist es falsch zu glauben, dass meine Arbeit Abstraktion sei. Da ihr kein wiedergegebenes Objekt zugrunde liegt, kann sie nicht abstrakt sein. Sie ist Dynamik und nicht Objekt. Da wir jedoch nicht in der Lage sind, diese ohne Referenzobjekte zu verstehen, sucht und findet unser Verstand die benötigten Objekte.