Warum ich keine Studien anfertige

Ein Aspekt meiner Abkehr von Skizzen und Vorstudien, der auch dem als Beweis dienen kann, der an meiner Aufrichtigkeit in dieser Angelegenheit zweifelt, ist das Format. Ich führe meine Arbeiten mit der Intention aus, den Bildraum ideal zu nutzen. Nicht um eine optimale Ausnutzung zu erreichen, sondern weil ich den Raum des Bildträgers von Anfang an in meine Ausführungen involviere. Somit ist die Auswahl des Formates sogar die erste Geste, noch bevor ich das Werkzeug ansetze.
Eine Übertragung auf einen größeren Bildträger würde eine Vergrößerung der Räume mit sich bringen, die in einer Komposition wiederum zu einem Spannungsabfall führen würde. Auch die gegenläufige Veränderung des Bildraumes, also dessen Verkleinerung, würde zu einem unangenehmen und in Teilen einem geradezu gestrüppartigen Dickicht führen.
Auch die Ausgewogenheit des Null- oder Leerraumes zu den Räumen der Konstruktion würden im empfindlichen Maße gestört werden.
Nein, der Bildraum muss in der nicht-repetitiven Malerei direkt bearbeitet werden. Er ist letztlich kein beliebig austauschbarer Bildträger mehr, sondern wird als unverzichtbarer Teil des Bildes in seiner Gesamtheit zu einer Art Skulptur.